Der Kaiser von China

Sie ist kaum zu glauben und muss auch nicht wahr sein – aber schön ist die Geschichte von der Entdeckung des Tees allemal, die sich im Jahre 2737 vor Beginn unserer Zeitrechnung in China ereignete.

Eines heissen Tages, während einer Reise durch sein Reich, legte der Kaiser mit seinem Gefolge unter einem schattenspendenden Strauch eine Rast ein. Weil er durstig war, gab er Anweisung, Wasser zum Trinken abzukochen. Während das Wasser zu sieden begann, beobachtete er, wie einige Blätter vom Strauch herab in den Kessel fielen und bald darauf ein betörender Duft aufstieg. Schnell liess sich der Kaiser etwas von dem Wasser geben, probierte und war begeistert. Ein so herrliches Getränk hatte er noch nie gekostet!

Soweit die Legende, an der mindestens soviel wahr ist, dass die Wurzeln des Tees in China zu suchen sind. Lange konnten die Chinesen ihr Geheimnis für sich behalten. Tibet, Korea, Japan lernten den Tee erst etwa zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert nach Christus kennen, die westliche Welt gar erst im 17. Jahrhundert.

Die erste dokumentierte Teesendung nach Europa wurde 1606 von der holländischen Ostindienkompanie nach Amsterdam besorgt. Die Niederländer hatten damals noch die Nase vorn im Fernosthandel, wurden aber nach und nach von der englischen Ostindienkompanie ausgebootet, die vom Aufstieg ihres Landes zur führenden Seemacht profitierte. Überhaupt die Briten! Das einzige, was damals ihren Machthunger noch übertraf, war ihr wachsender Teedurst. Genügten ihnen um 1700 noch 50 Tonnen Tee, mussten es um 1800 dreihundertmal soviel sein: 15.000 Tonnen. So waren sie bald daran interessiert, das Teemonopol Chinas zu brechen, und versuchten, den Tee auch anderswo heimisch zu machen. Nach etlichen Fehlschlägen hatten sie mit ihrer Hartnäckigkeit Erfolg: 1840 kamen die ersten Teeproben aus Indien in London an. Heute stammt allein ein Drittel der gut 2 Millionen Tonnen grossen Welternte aus diesem Land.

Quelle: Deutsches Teebüro

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